22. Mai 2025

Konzert für die Opfer der NS-Verfolgung

Eine große Symbolik und ein starkes Erlebnis! Das Konzert für Opfer der NS-Verfolgung in der deutschen Botschaft Prag hat seinen Zweck erfüllt. Eines unserer gemeinsamen Projekte zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Mehr als 50 Zeitzeugen und ihre Nachkommen nahmen an dem Festakt teil, bei dem sie direkt vom deutschen Botschafter Andreas Künne gewürdigt wurden. Gemeinsam mit ihm und anderen prominenten Gästen gedachten wir der Opfer des Krieges, während wir den „Lebensmelodien: Harmonie der Geschichte“ lauschten. Die Melodien, Lieder und Kompositionen voller Leben wurden von jüdischen Komponisten verfasst und von Musikern aus Berlin dargeboten. Schauspielstudenten der DAMU in Prag ergänzten sie mit Lesungen aus den Erinnerungen von Opfern und Verfolgten. So entstand ein künstlerischer Dialog des Mutes und der Erinnerung an alle, deren Leben vom Naziterror gezeichnet war. Die Symbolik füllte den repräsentativen Saal des Palais Lobkowicz, dem Sitz der deutschen Botschaft in Prag. Nach dem Konzert verwandelte sich die festliche und doch intime Atmosphäre in freundschaftliche Begegnungen. Und ein Erlebnis, das jeder als Erinnerung an den 80. Jahrestag des Endes des letzten Weltkrieges mitnahm. Was könnte die Entwicklung und die aktuelle Gestalt der deutsch-tschechischen Beziehungen besser charakterisieren.

Das Konzert zur Würdigung der Opfer der NS-Verfolgung „Nie wieder! / Už nikdy více!“ haben wir gemeinsam mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag, dem Stiftungsfonds für Holocaust-Opfer und Živá pamět (Lebendiges Gedächtnis) organisiert.

Überlebende des Holocaust und der NS-Verfolgung, Zwangsarbeiter, Teilnehmer am Widerstand gegen das NS-Regime – sie alle waren vom Krieg betroffen. Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat zur Jahrtausendwende Zehntausende von überlebenden Opfer des Nationalsozialismus und der Zwangsarbeit entschädigt und kümmert sich weiterhin um ihr Vermächtnis.

Für die letzten vier Generationen ist der Zweite Weltkrieg ein Kapitel aus der Geschichte. Gleichzeitig sind wir aber auch die letzte Generation, die die einmalige Gelegenheit hat, mit den Zeugen der historischen Ereignisse zu sprechen. Umgekehrt können die Zeitzeugen ihre Erkenntnisse und Erfahrungen an junge Menschen weitergeben. So entsteht Kontinuität und ein historischer und kulturelles Gedächtnis.

Dies war auch die Botschaft der Zeitzeugin Michaela Vidláková, die zu Beginn des Konzerts über ihre Erfahrungen in Theresienstadt sprach: „Für den Sieg des Böses genügt es, wenn anständige Menschen nichts dagegen tun. Es reicht nicht, sich an das Unrecht zu erinnern, es muss etwas getan werden.“        

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