30. April 2025

Fußball & Geschichte – Projekt „Holocaust“ 1945–2025

Sechzehn Fußballteams aus sieben Ländern verband eine starke Botschaft: Nie wieder Holocaust, nie wieder Krieg! Unser Projekt des Monats April.

Die Nachwuchsfußballer trafen sich Ende April beim internationalen Nations Cup (Turnaj národů) in Ostrava und den nahegelegenen Beskiden. Im Mittelpunkt stand dabei nicht nur die Freude am Sport, sondern vor allem das Kennenlernen der gemeinsamen Geschichte. Die Jugendlichen forschten nach den Spuren von Krieg und Holocaust in ihren Sportclubs und Städten wie auch in der eigenen Familie.

Das Fußballcamp wurde schon zum vierten Mal von der Deutsch-Tschechischen Fußballschule in der Region um Ostrava und die Beskiden veranstaltet. Die Verbindung von Sport, Geschichte und Erinnerungskultur hat die Jugendlichen so stark angesprochen, dass aus der ursprünglich deutsch-tschechischen Begegnung mittlerweile ein internationales Projekt geworden ist. Vom 24. bis 27. April kamen insgesamt 16 Teams – aus Tschechien, Deutschland, England, Dänemark, der Slowakei und Polen – an einem Ort zusammen. Während der ersten zwei Tage absolvierten sie ein gemeinsames Fußballturnier in der Altersklasse U15.

Am Samstagnachmittag tauschten die jungen Sportler die Fußballschuhe gegen Mikrofone ein und stellten im Kulturhaus Petřkovice ihre Recherche-Ergebnisse vor: In englischsprachigen Kurzpräsentationen berichteten sie den anderen über Holocaust-Erfahrungen in ihrer Stadt. Zum Schluss erwartete sie die Bekanntgabe der Spielresultate und die Siegerehrung.

Der Sonntag stand im Zeichen des Gedenkens: Alle Teams besuchten gemeinsam die Gedenkstätte in Auschwitz, wo sie zu Ehren der KZ-Opfer symbolisch Kerzen anzündeten.

Die Organisatoren des Projekts machten aus ihrer Begeisterung keinen Hehl: „Wir danken insbesondere allen Partnern, die das Projekt ermöglicht haben: dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, aber auch dem Fußballclub Baník Ostrava und allen lokalen Organisationen und Freiwilligen. Ohne ihre aktive Unterstützung wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Wir haben uns sehr gefreut, dass das diesjährige Turnier in vielen kleinen Städten in den Beskiden stattfand. Besondere Anerkennung gebührt jedoch den jungen Fußballern, die mit ihren Präsentationen oft historisches Neuland entdeckt haben. Nach intensiven Recherchen zu Hause haben sie die Schicksale jüdischer Fußballer aus ihrem Club während des Holocausts vorgestellt. Das alles war sehr bewegend.“

Geförderte Projekte