10. Februar 2025

In C 

Minimal Music und Tanzimprovisation in der Vergänglichkeit des Augenblicks – die Inszenierung „In C“ der bekannten deutschen Choreografin Sasha Waltz auf der Bühne des Prager Theaters ARCHA+ ist unser Projekt des Monats Februar.

Die Tänzerin und Choreografin Sasha Waltz und ihr Berliner Ensemble Sasha Waltz & Guests repräsentieren modernen Tanz auf der deutschen wie internationalen Bühne. Der amerikanische Komponist Terry Riley, ein Wegbereiter der Minimal Music, undseine bekannteste Komposition „In C“ bieten53 Motive für eine unendliche Zahl von Variationen und damit offenen Raum für freie Bewegung und individuelle Kreativität, den Sasha Waltz in eine einzigartige Inszenierung verwandelt hat. Deren tschechische Version haben Tänzerinnen und Tänzer unter Leitung eines ihrer Mitarbeiter, des tschechisch-deutschen Choreografen Jiří Bartovanec, einstudiert. Im Februar hatte sie im Prager multikulturellen Raum ARCHA+ Premiere, wo sie noch am 25. und 26. April oder am 10. Juni 2025 zu sehen sein wird.

Jede der Vorstellungen ist ein Original: Die 12 Tänzerinnen und Tänzer lassen sich von ihrem eigenen Gefühl leiten und reagieren im jeweiligen Moment auf die Musik, den Raum wie auch aufeinander. Begleitet werden sie von elektronischer Musik der Band „mezi patry klid“. Die Bewegungskreationen korrespondieren mit dem variierenden Rhythmus wie auch mit unerwarteten Momenten der Stille. Jeder Schritt und jeder Ton entsteht und vergeht im Hier und Jetzt. Keine Beschränkungen, keine feste Struktur, nur freier Raum zum eigenen Ausdruck in der Vergänglichkeit des Augenblicks.

Foto: Karolína Malá

Die Komposition „In C“ besteht aus 53 musikalischen Motiven, die von dem permanent wiederholten Ton C ausgehen. Ihre Abfolge ist vorgegeben, die Interpretation ist jedoch frei. „In C“ kann daher von einem philharmonischen Orchester, einer Band oder einem einzigen Instrument aufgeführt werden, jede der Interpretationen ist erlaubt. Botschaft dieser Komposition ist: künstlerische Freiheit, Gleichberechtigung verschiedener Möglichkeiten und die Betonung von Authentizität und Improvisation.

Genau davon ließ sich die erfahrene Choreografin Sasha Waltz leiten, als sie Konzept und Werte der musikalischen Komposition in ein tänzerisches Werk übertrug. Parallel zu den musikalischen Figuren schuf sie 53 Bewegungsfiguren. Diese haben eine vorgegebene Abfolge, ihr konkreter Ablauf ergibt sich jedoch aus der Interaktion zwischen den Künstlern. Jede Aufführung ist daher neu und einzigartig.

Foto: Adéla Vosičková

Das tschechische Ensemble entstand auf der Basis eines Open Call für Tänzerinnen und Tänzer ab 18 Jahren. Die halbjährige Einstudierungsphase erfolgte unter Leitung von Jiří Bartovanec, einem international renommierten Tänzer, Choreografen und Pädagogen mit tschechischen Wurzeln, der Mitglied des prestigeträchtigen Sasha-Waltz-Ensembles ist. In seinen Werken setzt er sich insbesondere mit Identität, zwischenmenschlichen Beziehungen und der inneren Welt des Individuums auseinander. Seine Choreografien sind bekannt für ihre emotionale Tiefe und ihren innovativen Umgang mit Raum und Bewegung. Im multikulturellen Raum ARCHA+ bietet er dem Publikum ein künstlerisches Erlebnis, das sich in derselben Form nie wiederholen wird.

Foto: Karolína Malá

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